Wadenkrämpfe
Ob tagsüber beim Sport, abends im Bett, beim Einschlafen oder mitten in der Nacht – sie sind schmerzhaft und kommen meist ohne Vorwarnung: Krämpfe in der Wade. Der medizinische Fachbegriff für Krämpfe ist Crampi. Beim Crampus-Syndrom kommt es zu Muskelkrämpfen, Muskelschmerzen und Muskelzuckungen. Mit Wadenkrämpfen sind Sie nicht allein. Ca. 2,8 Millionen Menschen erleiden ein oder mehrmals pro Monat schmerzhafte nächtliche Wadenkrämpfe. Einige Betroffene sogar mehrmals pro Nacht.1
Wadenkrämpfe nehmen mit dem Alter zu
Typischerweise nehmen Muskel-/Wadenkrämpfe mit fortschreitendem Alter zu. Ursache hierfür sind vor allem die Abnahme und der Umbau (Verkürzung) der Muskulatur. Hinzu kommen einseitige Ernährung, eine zu geringe Trinkmenge sowie die mit dem normalen Alterungsprozess verbundenen typischen Veränderungen von Stoffwechsel und Hormonhaushalt, Durchblutungsstörungen sowie statische Probleme durch den Alterungsprozess von Knochen und Gelenken.
Wie entsteht ein Wadenkrampf?
Bei einer beabsichtigten Muskelbewegung sendet das Gehirn über die Nerven einen Reiz, durch den die Muskeln zum Zusammenziehen (Kontraktion) angeregt werden. Bei einem Wadenkrampf tritt ein unbeabsichtigter Nervenreiz in der Wadenmuskulatur auf. Der Muskel zieht sich dabei zunächst teilweise, dann ganz zusammen und kann dabei sehr stark schmerzen. Die Schmerzen sind beim nächtlichen Wadenkrampf besonders intensiv, da die Muskeln sich schlagartig und heftig zusammenziehen. Die anfallartigen Krämpfe reißen die Betroffenen aus ihrem Schlaf.
Arten von Wadenkrämpfen
Bei Wadenkrämpfen unterscheidet man je nach Ursache zwischen drei Arten von Krämpfen.
Idiopatische Krämpfe: Idiopathisch bedeutet, dass etwas ohne erkennbare Ursache entsteht. Die Ursache kann bei idiopathischen Krämpfen nicht nachgewiesen werden.
Paraphysiologische Krämpfe: Hier liegt meist ein Ungleichgewicht der Mineralstoffe (u. a. Magnesium, Calcium, Natrium) vor. Die Krämpfe treten gelegentlich auf, während der Schwangerschaft auf oder nach sportlicher Betätigung.
Symptomatische Krämpfe: Sie sind ein Begleitsymptom verschiedener Erkrankungen (u. a. Erkrankungen von Nervensystem, Herz, Muskeln oder Stoffwechsel).
Symptome und Folgen von schmerzhaften nächtlichen Wadenkrämpfen
Schmerzhafte nächtliche Wadenkrämpfe können sehr belastend sein. Die Not der Betroffenen wird zudem durch mangelndes Verständnis aus dem Umfeld, ungewisse Ursachen und häufig erfolglose Behandlungsversuche verstärkt.
Zu den auftretenden Beschwerden und ihren möglichen Folgen gehören u. a.:
Die Ursache bestimmt die Therapie
Als Ursachen für Wadenkrämpfe kommen u. a. Vorerkrankungen, Haltungsfehler oder ein möglicher Nährstoffmangel bei Überanstrengung in Frage. Alkohol- und Tabakkonsum können ebenfalls nächtliche Krämpfe begünstigen. Und manchmal tritt der Wadenkrampf auch ohne eine klare Ursache auf. Auch in diesem Fall stehen dem Arzt wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Wichtig für die Diagnosestellung und die anschließende Therapie ist das ausführliche Gespräch mit dem Arzt. Hierauf können Sie sich optimal vorbereiten. Auf unserer Website stehen Ihnen zum Download unsere Checkliste und das Schmerztagebuch zur Verfügung.
Darüber hinaus erfahren Sie hier, welche weiteren Untersuchungen möglicherweise auf Sie zukommen und ob bzw. welche Therapiemöglichkeiten dem Arzt für die individuelle Behandlung zur Verfügung stehen.
Wadenkrampf Selbsttest
Mit diesem Wadenkrampf Selbsttest können Sie Ihre Wadenkrämpfe besser einschätzen und für den nächsten Arztbesuch vorbereitet sein.
1 Potenzialanalyse Wadenkrämpfe der GfK im Auftrag von Klosterfrau, Online Interviews mit n=3.711 Teilnehmern, Herbst 2017