Wenn ein Wadenkrampf nachts Ihr Kind nicht durchschlafen lässt
Wichtige Informationen zu Wadenkrämpfen bei KindernWadenkrämpfe sind äußerst schmerzhaft und können sowohl nach einer intensiven Sporteinheit als auch nachts auftreten. Krämpfe, die im Schlaf auftreten, nehmen in der Regel mit dem Alter zu – insbesondere ältere Menschen leiden darunter. Aus verschiedenen Gründen kommt es jedoch vor, dass auch im Kindes- und Jugendalter vermehrt Muskelkrämpfe auftreten. Obwohl der Krampf selbst schon nach einer Minute vorbei ist, können die Schmerzen danach noch minutenlang anhalten. Bei einem Wadenkrampf können die Schmerzen sogar bis in die Zehen ausstrahlen. Dabei entstehen die Schmerzen dadurch, dass die Muskulatur sich ungewöhnlich stark zusammenzieht (kontrahiert) und sich verhärtet.
Welche Ursachen haben Wadenkrämpfe bei Kindern?
Nicht nur viel trinken ist wichtigBei Kindern haben Wadenkrämpfe häufig dieselben Ursachen wie bei Erwachsenen.
Die häufigsten Ursachen sind:
- Flüssigkeitsmangel
- Calcium- oder Magnesiummangel
- Überanstrengung beim Sport
- Übergewicht
Beim Spielen mit Freunden in der Sonne und nach dem Sport (z. B. Schwimmen) wird häufig das Trinken vergessen. Die Flüssigkeitszufuhr ist jedoch wichtig, um dem durch das Schwitzen entstehenden Mangel vorzubeugen. Ein Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel sowie die Überanstrengung können dann zu einem Wadenkrampf führen.
Auch eine mangelhafte bzw. einseitige Ernährung und damit verbundener Vitaminmangel und Übergewicht, aber auch Plattfüße oder extrem bewegliche Gelenke können zu Muskelkrämpfen führen. Erst wenn die Krämpfe besonders häufig sind oder lange andauern, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden, der die genaue Ursache der Wadenkrämpfe untersucht.
Kinder in der Wachstumsphase haben einen erhöhten Bedarf an Calcium und Magnesium, denn durch sie festigt sich die Knochen- und Muskelstruktur nachhaltig. Wird der Bedarf nicht gedeckt, kann es ebenfalls zu Wadenkrämpfen kommen.
So helfen Sie Ihrem Kind bei Wadenkrämpfen
Tipps zur Vorbeugung und BehandlungFolgende Tipps können dabei helfen, Wadenkrämpfen bei Kindern vorzubeugen:
Ausreichend gesunde Getränke trinken, besonders nach dem Sport. Dazu gehören Mineralwasser und Saftschorlen (keine Softdrinks).
Überanstrengungen bei Kälte und Hitze sollten vermieden werden, um die Muskeln nicht zu stark zu reizen.
Ein warmes Bad vor der Nachtruhe wirkt entkrampfend.
Mit der Schlafposition Wadenkrämpfen vorbeugen
- Schlafen Kinder auf dem Rücken, wirken Kissen unter den Beinen entspannend.
- Liegen Kinder auf dem Bauch, so kann es helfen, die Füße über den Bettrand hinausragen zu lassen, um die Fuß- und Beinmuskulatur locker zu halten.
Auch die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Versorgung Ihres Kindes mit Nährstoffen. Lebensmittel, die besonders reich an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen (Magnesium, Calcium, Kalium, Natrium) sind, wie frisches Gemüse (Brokkoli), Obst (Bananen), Vollkornprodukte (Haferflocken) und Hülsenfrüchte, sollten vermehrt auf dem Speiseplan stehen. Tritt trotz einer Ernährungsumstellung keine Besserung ein, können auch bei Kindern Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden. Eltern sollten vorher jedoch unbedingt Rücksprache mit einem Arzt halten. In der Regel wird das Kind nun eingehender untersucht, wobei beispielsweise mit Hilfe eines Bluttests festgestellt wird, ob ein Mangel vorliegt.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin gelten die folgenden Richtlinien bei Kindern:
- 1–4 Jahre: 80 mg täglich
- 4–10 Jahre: 120–170 mg täglich
- 10–15 Jahre 230–310 mg täglich
- 15–19 Jahre 350–400 mg täglich
Im akuten Fall können die folgenden Tipps helfen:
Bei einem akuten Wadenkrampf ist es sehr wichtig, dass Eltern oder andere Erwachsene das Kind beruhigen.
Nachts können warme Umschläge helfen.
Passives Dehnen und Massagen in Richtung des Muskelverlaufs können die Beschwerden lindern, da sie den Muskel entspannen.
Wenn die Wade schmerzt: Wadenkrämpfe kurz und einfach erklärt
So schildern Sie Ihrem Kind die SituationNatürlich will auch Ihr Kind verstehen, woher die Schmerzen kommen und wie sie sich vermeiden lassen. Eine kindgerechte Erklärung kann zu einem besseren Verständnis beitragen und das gesundheitliche Bewusstsein prägen. Beziehen Sie deshalb Ihr Kind in die Entscheidungen zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen ein, so werden die Maßnahmen nachhaltiger und auch in Ihrer Abwesenheit umgesetzt. Der folgende Text kann Sie bei der Erklärung der Situation unterstützen:
„Ein Wadenkrampf tut immer sehr weh, aber er geht auch schnell wieder vorbei. Bei einem Wadenkrampf ziehen sich die Muskeln zu stark zusammen, und das verursacht die Schmerzen. Es kann helfen, wenn du das Bein ausstreckst und die Fußspitze zu dir ziehst. Mit einem Wadenkrampf zeigt dir dein Körper, dass er zu viel zu tun hat. Und er sagt dir, dass er, obwohl er so viel arbeitet, nicht die Stoffe bekommt, die er braucht. Zum einen kann es sein, dass du nach dem Toben/Sport nicht genug getrunken hast und dein Körper dir auf diese Art sagen will, dass er Durst hat. Oder er fragt damit nach wichtigen Nährstoffen wie Magnesium, das man zum Beispiel in Brokkoli und dunklem Brot findet. Wir können zusammen mal ausprobieren, ob dein Körper mit mehr Wasser und mehr gesundem Essen zufrieden ist. Ansonsten fahren wir zu einem Arzt. Der kann anhand deines Blutes feststellen, was deinem Körper fehlt.“
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